Seattle (Vereinigte Staaten), 10.06.2007 – Der US-Justiz ist vermutlich ein Schlag gegen die Spam-Mafia gelungen. Robert Alan Soloway, der verdächtigt wird, gewerbsmäßig unerwünschte E-Mails zu versenden, wurde festgenommen. Der 27-Jährige soll von Firmen dafür bezahlt worden sein, dass er E-Mail-Adressen zur Verfügung stellte oder Spam-Mails versandte. Soloway gilt als Top-Ten-Spammer. Er war Inhaber der „Newport Internet Marketing Corporation“, die ebenfalls von der Staatsanwaltschaft der Vereinigten Staaten, vertreten durch Jeffrey C. Sullivan, angeklagt wird.

Die Anklageschrift vom 23. Mai erstreckt sich auf 35 Anklagepunkte. Dabei handelt es sich um zehn Fälle des Postbetrugs, fünf Fälle des Überweisungsbetrugs, zwei Fälle des Betrugs in Zusammenhang mit elektronischer Post, fünf Fälle des schweren Identitätsdiebstahls und 13 Fälle der Geldwäsche. Im Falle einer Verurteilung droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren. Soloway nannte sich in allen Anklagepunkten „nicht schuldig“.

Am 30. Mai wurde gegen Robert Alan Soloway die Untersuchungshaft angeordnet. Es besteht Fluchtgefahr und Verdunkelungsgefahr. Die Staatsanwaltschaft gab an, das Vermögen von Soloway und seiner Firma beschlagnahmt zu haben. Das FBI hat nach Medienberichten 800.000 US-Dollar und einen Mercedes sichergestellt.

Soloway war bereits 2005 zur Zahlung von sieben Millionen Dollar an Microsoft verurteilt worden.

Die Organisation „The Spamhaus Project“ bezweifelt deutliche Auswirkungen. Auch Data Becker hält Soloway nur für „ein Rädchen im Getriebe“ der Cyberkriminalität. Die Hintermänner würden vermutlich auf eine der etwa 200 anderen Spam-Organisationen umschichten, so ein Sprecher des Softwarekonzerns. Das weltweite Spam-Aufkommen wird auf etwa 55 Milliarden E-Mails täglich geschätzt. Soloway hat nach Schätzungen etwa 500 Millionen bis eine Milliarde davon versendet.

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